„Damit jemand echtes Mitgefühl für andere entwickeln kann, muss man zuerst ein Fundament haben, auf dem man Mitgefühl kultivieren kann. Dieses Fundament ist die Fähigkeit, sich mit den eigenen Gefühlen zu verbinden und sich um sein eigenes Wohlergehen zu kümmern…
Fürsorge für andere bedarf Fürsorge für einen selbst.“
(Der 14. Dalai Lama)
Angehörige helfender/sozialer Berufszweige arbeiten tagtäglich mit zum Teil hochbelasteten Menschen mit dem Ziel ihnen Hilfe zur besseren Lebensbewältigung zu leisten, was eine höchst verantwortungsvolle und komplexe Aufgabe ist. Deswegen wundert es nicht, dass immer wieder zahlreiche Studien belegen, dass es um die (seelische) Gesundheit von Menschen in helfenden Berufen nicht sonderlich gut bestellt ist und diese immer wieder mit hohen emotionalen, psychischen und physischen Belastungen zu kämpfen haben.
Besonders alarmierend ist dies, wenn man bedenkt, dass die eigene Persönlichkeit in diesem Arbeitsfeld das wichtigste Instrument darstellt.
Jede/r Handwerker*in pflegt seine/ihre Werkzeuge/Maschinen und kümmert sich darum, dass diese in einem einwandfreien Zustand sind, da sie die Grundlage für eine gute Arbeit sind.
Doch wie steht es im sozialen Bereich mit dem wichtigsten Werkzeug – der eigenen Persönlichkeit? Wie ausgiebig kümmern und pflegen wir diese?
Angesichts der massiven Stresslast und der psychischen Belastungen, scheint es gerade für Menschen im Fürsorgebereich essentiell zu sein, Wege und Techniken zu erlernen, die sie dabei unterstützen, einerseits einen mitfühlenden und fürsorglichen Umgang mit sich selbst zu entwickeln und andererseits ermöglichen den Schmerz und das Leiden anderer „halten“ zu können, ohne dass es überwältigen und erschöpfend wirkt.
Doch wie kann man trotz dem Kontakt mit herausfordernden Klientenbeziehungen, einem hohen Arbeitspensum und einer Menge Stress gut für sich selbst sorgen?
Genau diese Frage ist Thema dieses Seminars. Ziel dabei ist es Fachkräften durch die Praxis des achtsamen Selbstmitgefühls wesentliche Prinzipien und Praktiken zu vermittelt um einerseits zu lernen belastenden Gefühlen und herausfordernden Beziehungen mit mehr Gelassenheit und Verständnis zu begegnen und andererseits Unterstützung im Umgang mit Müdigkeit zu erfahren, die durch das Geben von Fürsorge entstehen kann.
Gerade die Fähigkeit des achtsamen Selbstmitgefühls erlangt in der Entwicklung von mehr emotionaler Stärke und Widerstandsfähigkeit eine immer bedeutendere Rolle und erscheint deshalb zunehmend als zentraler Wirkmechanismus um helfende Berufe vor Burnout zu schützen. Stetig steigende Forschungsbefunde zeigen zudem, dass größeres Selbstmitgefühl deutlich mit mehr emotionalen Wohlbefinden, weniger Angst, Depression und Stress sowie zufriedenstellenden Beziehungen einhergeht.
Dieses Seminar besteht – angelehnt an das evidenz-basierte Mindful Self-Compassion Programm (MSC) von Dr. Kristin Neff und Dr. Christopher Germer – aus verschiedenen angeleiteten Meditationen, Kurzvorträgen und theoretischen Inputs sowie einem Reflektieren in Klein- und Großgruppen und dient speziell dem Erlernen der Fertigkeit des Selbstmitgefühls.